Ein spannendes Jahr geht zu Ende

2019 ein Jahr der Begegnungen, der Musik, der starken, jungen Frauen und eines Neuanfanges in Namibia

                          Jahresrückblick 2019

                                                                                         

 
"Was macht ihr eigentlich im Partnerschaftskomitee ?”
"Welche Projekte unterstützt ihr ? ”
"Warum engagiert ihr euch in der Partnerschaftsarbeit? ”
 
Fragen, die mir häufig gestellt werden und auf die es keine schnelle
Antwort gibt, aber vielleicht hilft dieser Rückblick, die grundlegenden
Informationen zu vermitteln.

                                   Was war los im Jahr 2019 ?

Als erstes ging es Ende April zum ersten Mal auf Studienreise nach Namibia.
Was war die Idee dahinter ?
Ich wurde immer wieder gefragt, ob man nicht mal eine Reise nach
Namibia anbieten könnte, bei der man auch die Projekt-Partner besucht.
Gesagt – getan: Mit Hilfe des lokalen Veranstalters " Namibia Aktiv - Tours for Charity" ( https://www.namibia-aktiv.com/konnyssafaris.html)
flogen wir in Frankfurt los und trafen nicht nur die Projektpartner. Die nächsten 14 Tagen waren eine spannende Mischung aus dem
Entdecken der heimischen Kultur, herrlichen Landschaften, touristischer
Ziele und Partnerbesuchen.

                                 

Es war für uns alle sehr bewegend, und am Ende war klar:
Es war eine tolle Reise, und zwar nicht zuletzt deshalb, weil sich alle uneingeschränkt auf das Abenteuer "Namibia hinter den Kulissen" eingelassen haben. Viele Eindrücke mussten sich setzen und blieben bis heute haften.
Einen Bericht über unsere Reise finden Sie hier:

https://kirchenkreis.kirche-wesel.de/index.php?seite=203&beitrag=1397

                                                                                ****

Weiter ging es bereits im Juni mit dem erneuten Besuch der
“Bridge Walkers“ aus Katutura, einem Teil der namibischen Hauptstadt Windhoek,
im Kirchenkreis Wesel.
Wie schon im Vorjahr konnten wir belebende und berührende Konzerte in
verschiedenen Gemeinden genießen. Dieses Mal hatten wir das Programm
des Chores um Workshops für Kinder, Jugendliche und Erwachsene
erweitert. An Trinitatis feierten wir gemeinsam Partnerschafts-Gottesdienst
mit den Mitgliedern des Chores in der Friedenskirche. Ein Gottesdienst, der zeitgleich und mit der gleichen Liturgie auch in verschiedenen Gemeinden im Partnerkirchenkreis Otjiwarongo gefeiert wurde.
- Ein besonderes Zeichen der Verbundenheit. Wir haben gemeinsam gelacht,
getanzt, gesungen, gebetet und gefeiert. Brücken wurden gebaut und
Freundschaften ausgebaut.

Wir freuen uns jetzt schon auf ein Wiedersehen in 2021.

                         

                                                                  ****

Im Juli 2019 begann endlich ein weiteres, spannendes Projekt:
#thisisme („Das bin ich“) startete durch und 11 Frauen aus unserem namibischen Partnerkirchenkreis landeten in Frankfurt. Dank vieler Helferinnen und Helfer, Ideengeber, Motivatoren und vor allem super engagierten Teilnehmerinnen verbrachten wir zwei unvergessliche Wochen in den Kirchenkreisen Tecklenburg und Wesel.
Vieles habe ich schon über dieses Projekt berichtet, aber ich möchte an dieser Stelle nochmals auf die Frage:
"Warum soll ich mich in der Partnerschaftsarbeit engagieren?" zurückkommen.

 

 

                            

                               Diese Art des Miteinanders ist Partnerschaftsarbeit.

Alle Teilnehmerinnen dieses Projektes waren Neulinge auf dem Gebiet der
Partnerschaftsarbeit. Junge Menschen mit unterschiedlichem Background,
aus unterschiedlichen Kulturen mit ganz individuellen
Erwartungshaltungen arbeiteten zwei Wochen intensiv daran, sich
kennenzulernen, zu verstehen, voneinander zu lernen, Vorurteile abzubauen
und sich gegenseitig zu stärken. Was mich an diesem Projekt begeistert hat
und noch immer begeistert, sind die Offenheit und der gegenseitige
Respekt, mit dem die jungen Frauen aufeinander zu gingen. Bereits nach
ein paar Tagen waren wir eine homogene Gruppe, unabhängig von Alter,
Hautfarbe oder Sprache. Natürlich gab es auch bei uns mal einen kleinen
Lagerkoller, der Wunsch nach mehr Privatsphäre wurde laut und
Missverständnisse mussten besprochen werden, aber auch hier arbeiteten
alle Teilnehmerinnen und Begleiterinnen stets zusammen an einer Lösung,
die schnell gefunden wurde.
 
Diese Art des Miteinanders ist Partnerschaftsarbeit.
Alle Teilnehmerinnen und Begleiterinnen können es kaum erwarten, dieses
Projekt im August 2020 mit einem Gegenbesuch in Namibia fortzusetzen.
Die ersten Vorbereitungen laufen auf Hochtouren und die Spannung steigt.

 

Eins wurde uns klar:

Partnerschaftsarbeit verbindet Menschen miteinander in einer Zeit, die oft
hektisch, unpersönlich und eingefahren ist. Perspektiven ändern sich, und
das Gefühl der Verbundenheit stärkt im Alltag.
 

                                                              ****

Im Oktober diesen Jahres hatten wir Besuch von Margaret Phiri, einer
überaus engagierten Pantomimin aus Südafrika, die im Februar und
August mit ihrer Gruppe u.a. Otjiwarongo besuchte und wunderbare
Workshops vor Ort durchführte.

                                         

( https://kirchenkreis.kirche-wesel.de/index.php?seite=203&beitrag=1384)

Margaret bot, auf Einladung von Dieter Skusa, einen 3- tägigen Workshop
in den Katakomben in Wesel, an, der sehr positiv von den Jugendlichen angenommen wurde. Die Jugendlichen haben viel über Afrika gelernt, Szenen nach eigenen Ideen gestaltet und pantomimisch dargestellt, gesungen und getanzt. Schnell wurde klar: Was von außen so
leicht aussieht, ist intensive Arbeit und erfordert viel Konzentration und
Körperbeherrschung.Wir hoffen sehr, dass wir Margaret und ihr Team
2020 wieder begrüßen dürfen (http://www.ma4l.org)

                                                                 ****

Ende Oktober hatte ich dann die Chance an einer internationalen
Konsultation in Windhoek teilzunehmen. Vertreter der deutschen und namibischen Partnerlandeskirche, Vertreter der VEM, sowie Delegierte von Partnerschaftsgruppen aus Deutschland und Namibia trafen sich eine Woche lang, um die zugrundeliegenden Vereinbarungen für die Partnerschaftsarbeit neu zu evaluieren. Es war eine sehr spannende Woche mit vielen offenen und intensiven Diskussionen.
Am Ende dieser Woche konnten wir einstimmig eine neue Vereinbarung
unterzeichnen, nach deren Richtlinien wir bis 2025 zusammenarbeiten werden. Wir hatten die Ehre, am Einführungsgottesdienst des neuen Bischofs und des neuen Vizebischofs der ELCRN teilzunehmen und zu erleben, mit wieviel Hoffnung der Wechsel von den Menschen in Namibia gefeiert wurde. Ein unvergessliches Erlebnis.
Die neue Vereinbarung werde ich in Kürze hier veröffentlichen.

                  

                                                                               

Partnerschaftsarbeit findet auf vielen Ebenen statt. Und es braucht auf beiden Seiten engagierte Menschen, die ihre Zeit investieren, um die Welt ein bisschen zum Besseren zu verändern. Nur gemeinsam sind diese Projekte zu planen, zu gestalten und umzusetzen.
 
Wir vom Partnerschaftskomitee Namibia sagen aufrichtig DANKE
für das vergangenen Jahr, für das entgegengebrachte Vertrauen, für die
Unterstützung, Mithilfe auf Basaren, Spenden und das Interesse an unserer Arbeit.
Unser Komitee ist offen für jeden, der gerne mehr erfahren möchte, mal
reinschnuppern und sich einbringen möchte.
Wir wünschen allen ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein gesundes,
erfülltes und friedliches Jahr 2020.

 

Anja Neuhaus,

im Namen des Partnerschaftskomitees Namibia des Kirchenkreises Wesel

Wenn du schnell gehen willst, dann gehe alleine. Wenn du weit gehen willst, dann mußt du mit anderen zusammen gehen.

Aus Afrika