Bald neu am Start: "Die Evangelische Kirchengemeinde an der Issel"

Pfarrer Udo Schmitt hofft, dass das "mutige Experiment" belohnt wird

Pfarrer Schmitt aus Wertherbruch äußert sich im Interview über den aktuellen Prozess des Zusammenschlusses der Evangelischen Kirchengemeinden Brünen, Hamminkeln, Ringenberg-Dingden und Wertherbruch.

In Kürze soll es eine neue große Gemeinde in der „Region Mitte“ im Kirchenkreis Wesel geben. Wie wird sie heißen und welche ehemalige Gemeinden werden darin verbunden sein? Wann ist der Start vorgesehen?

Es schließen sich zusammen die Gemeinden Brünen, Hamminkeln, Ringenberg-Dingden und Wertherbruch. Über den Namen konnten die Gemeindeglieder mit abstimmen und Vorschläge machen. In allen Orten votierte eine große Mehrheit für: „Ev. Kirchengemeinde an der Issel“.  Ein Starttermin für die neue Gemeinde ist noch nicht vereinbart, aber bei der derzeitigen Entwicklung ist 2015 realistisch. Vielleicht noch nicht der 1.1., aber sicherlich im Laufe des Jahres. Wir haben einen guten Teil unserer Hausaufgaben gemacht, jetzt warten wir auf Antwort aus Düsseldorf.

Wird es eine Art „Geburts-Fest“ geben und wenn ja, wie soll es aussehen?

Haben wir noch nicht drüber gesprochen. Aber natürlich werden wir das ganze gebührend feiern.

 

Welche hauptsächlichen Veränderungen wird es für die Gemeindeglieder geben?

Einige der augenfälligsten Änderungen sind schon in Kraft: Seit 2013 wird der neue Predigtplan für die Region Mitte erprobt. Seitdem gibt es weniger Gottesdienste pro Predigtstätte. Seit einem Jahr wird außerdem Ringenberg-Dingden vom Pfarrehepaar Schmitt und Hörnchen-Schmitt seelsorgerlich betreut.

 Was motiviert und was bremst eventuell die Arbeit an diesem Vorhaben?

Alles hat seine Zeit. Was in der ersten Phase bis 2012 hemmend gewirkt hat, war ab dem Neustart der Verhandlungen 2013 auf einmal wie verflogen. Ich denke, es kommt sehr auf die Leitung an, ob die vorhandenen Ängste und Sorgen sich positiv oder negativ auswirken. Wenn die Menschen sich wahr genommen und ernst genommen fühlen, sind sie bereit, sich produktiv an dem Prozess zu beteiligen.

Ist mit dieser Art der „Fusion“ auch ein Rückgang der kirchlichen Präsenz in den betroffenen Gemeinden verbunden?

Ja. Es mag hier und da Synergieeffekte geben, aber machen wir uns nichts vor, unterm Strich bleibt es eine riesige Flächengemeinde mit jetzt weniger Personal und weniger Präsenz vor Ort.

Wie sieht die Perspektive in der neuen Gemeinde aus?

Gut. So hoffe ich. Hoffnung ist ein Anfang. Bisher hat noch keiner das Experiment gewagt, auf einer so großen Fläche mit so vielen kleinen Dörfern eine große Gesamtkirchengemeinde zu errichten. Ich hoffe, unser Mut wird belohnt.