Seit 475 Jahren evangelisch - in Wesels Willibrordi-Dom wurde das Abendmahl im Gedenken an die Reformation gefeiert

Die Predigt von Präses Rekowski war ein Glanzlicht im Festgottesdienst

Mit großer Festlichkeit, Würde und Ernst feierte die Evangelische Kirchengemeinde Wesel ihr 475-jähriges Bestehen mit einem Abendmahlsgottesdienst im Willibrordi-Dom und erlebte den ersten Mann der Evangelischen Kirche im Rheinland, Präses Manfred Rekowski, auf der Kanzel des Willibrordi-Doms als gut gelaunten Prediger, der etwas zu Ostern und zum Abendmahl zu sagen hatte. Dass dieser Gottesdiesdienst ein besonderer sein würde, war allen Beteiligten schon seit Monaten klar: Zum einen waren alle Pfarrerinnen und Pfarrer der Evangelischen Kirchengemeinde und die meisten aller Presbyterinnen und Presbyter daran beteiligt- zum anderen hatten sich mit Präses Rekowski, Bürgermeisterin Ulrike Westkamp, Kreisdechant Stefan Sühling und Superintendent Thomas Brödenfeld eine Reihe von Ehrengästen angekündigt, um bei diesem Ereignis dabei zu sein. Im Gedenken an das historische Ereignis wurde das Abendmahl mit Brot und Wein so gefeiert, dass alle Gottesdienstbesucher, die es wollten, auch daran teilnehmen konnten.  Brot und Wein wurde allen  ca. 500 Besuchern in die Reihen hinein gereicht. Als sich alle beim Friedesgruß die Hand reichten, entstand ein eindrückliches Bild der Abendmahlsgemeinschaft. Zuvor hatte Präses Manfred Rekowski das Abendmahl als großes Vorbild für die Gemeinschaft aller in Christus gesehen. Man solle nicht in konfessioneller Engstirnigkeit das Abendmahl bewerten - wie so oft in der Vergangenheit geschehen - sondern aus der Sicht des Einladenden Jesus Christus selbst Er schließe keinen aus sondern behalte selbst denjenigen, der ihn verrät, in seiner Gemeinschaft. So fügte sich auch das spätere Grußwort von Kreisdechant Stefan Sühling, der auch Pfarrer von der St. Nikolaus-Gemeinde in Wesel ist, gut ein. Er sah zunächst eine gewisse Pikanterie darin, bei einer Feier dabei zu sein, die den Beginn der Kirchentrennung in Wesel markiere. Andererseits habe man gemeinsam durch das Erbe der Reformation z.B. in der Hinwendung zur Schrift sehr viel Neues für sich entdeckt und arbeite nun im guten ökumenischen Geist miteinander. Auch die Bürgermeisterin Ulrike Westkamp und der Superintendent des Kirchenkreises Wesel, Pfarrer Thomas Brödenfeld, lobten die damalige Entscheidung des Rates der Stadt Wesel und verwiesen auf die positiven Wirkungen für Gegenwart und Zukunft.

Im Anschluss an den Gottesdienst wurde ein kleine Ausstellung eröffnet, in der u.a. interessante Dokumente aus den Anfänge der Kirchengemeinde zu sehen sind. Präses Rekowski und Bürgermeisterin Ulrike Westkamp trugen sich in ein besonderes Gästebuch des Domes, dass damals zu Fertigstellung von 1896 entstanden war, mit einer Widmung ein.

Gleichzeitig wurde den Besuchern auch die neue Gemeindekonzeption der Kirchengemeinde vorgestellt. Viele Besucher nahmen das 28-seitige frisch gedruckte Dokument am Ausgang mit.

 
 
 
Alle Fotos stammen von Volker Hoffmann (Bericht: Albrecht Holthuis)