Fahrradtour zu den Stolpersteinen in Rees und in Haldern

Die Fahrradtour zu den Stolpersteinen in Haldern und Rees fand am 19. April bei richtig schönem Frühlingswetter statt. Mehr als 20 Konfis aus der Kirchengemeinde Haldern und viele Ehrenamtliche machten sich auf den Weg. Am Marktplatz in Haldern lernten sie die jüdische Familie Plaat kennen und erfuhren viel über deren Situation in der NS-Zeit. Der Stolperstein an dieser zentralen Stelle wurde für Oscar Plaat verlegt, der die NS-Zeit nicht überlebte. Für unsere Radtour konnte Bernd Schäfer aus Rees gewonnen werden. Seit vielen Jahren informiert er über Stolpersteine, die ehemalige jüdische Gemeinde, die jüdischen Friedhöfe und das Koenraad- Bosman Museum. Und so berichtete er aber auch äußerst sachkundig über Haldener Bürger, die jüdische Mitbürger versteckt hielten, so dass diese das Nazi-regime überlebten. Weiter ging es mit dem Fahrrad nach Rees, wo zwei jüdische Friedhöfe besucht wurden. Einer dieser Friedhöfe, auf der Stadtmauer angelegt, ist eine absolute Besonderheit. Insgesamt fast 70 Grabsteine sind teilweise verfallen, zerstört oder verwittert. Die Jugend-lichen wunderten sich darüber und Pfarrerin Spörkel musste ein Menge Fragen zur Begräbniskultur beantworten. In Rees selbst stellten die Kids ihre Räder ab, denn hier standen gleich vier Stolperstein(orte) auf dem Programm. Schäfer kannte traurige Geschichten von Kindern, die sterben mussten und über die Reichspogromnacht in Rees. In dieser Nacht wüteten insbesondere Frauen in der Synagoge von Rees. Die jungen Radler/innen waren interessiert bei der Sache, als Pfarrerin Spörkel Messing-politur und Lappen austeilte. Alle besuchten Stolpersteine wurden von den Jugendlichen poliert, damit man sie zukünftig nicht mehr übersehen kann, damit wir an die Opfer denken, ihre Namen lesen und nicht vergessen.