Vorgestellt: die neue Seelsorgerin für die Gehörlosengemeinde in Dinslaken und Wesel

Pfarrerin Irmgard Berg wurde am 20. August in ihr Amt in der Weseler Gnadenkirche eingeführt

Seit dem 1. Juni 2016 ist Pfarrerin Irmgard Berg neue Seelsorgerin für die Gehörlosengemeinde. Sie ist zuständig für die gehörlosen und schwerhörigen Menschen in den Kirchenkreisen Dinslaken und Wesel. Die Gehörlosengemeinde trifft sich an jedem 3. Samstag des Monats um 15 Uhr zum gebärdensprachlichen Gottesdienst in der Gnadenkirche in Wesel und zum anschließenden Kaffeetrinken im dortigen Gemeindehaus. Gäste – auch hörende – sind immer herzlich willkommen!

Pfarrerin Berg ist 56 Jahre alt, verheiratet und hat zwei erwachsene studierende Töchter. Sie arbeitet auch in der Krankenhausseelsorge im Marienhospital in Wesel und besucht dort Patientinnen und Patienten. Sie war während ihrer pfarramtlichen Berufstätigkeit sowohl im Gemeindedienst als auch in verschiedenen Altenheimen als Seelsorgerin tätig.

Irmgard Berg lernt seit mehr als einem Jahr die Deutsche Gebärdensprache und hält die Gottesdienste in der Gnadenkirche. Die Gehörlosengemeinde freut sich, in ihr eine engagierte Pfarrerin mit einem „Herz für Gehörlose“ gefunden zu haben.

 Am Samstag, 20. August, fand im Rahmen eines Gehörlosengottesdienstes in der Gnadenkirche die feierliche Einführung von Pfarrerin Berg in die Pfarrstelle für Gehörlosenseelsorge und Seelsorge im Marienhospital in Wesel durch den Superintendenten des Kirchenkreises Wesel Thomas Brödenfeld statt.

Am Gottesdienst nahmen hörende, gehörlose und schwerhörige Menschen teil. Mit großer Aufmerksamkeit folgten die Gottesdienstbesuchenden der Predigt, die Pfarrerin Berg über einen Abschnitt aus dem Lukasevangelium hielt: die Heilung einer gekrümmten Frau. Ein Psalmwort umrahmte ihre Predigt: „Die auf Gott vertrauen, bekommen neue Kraft.“ Die Predigt wurde von Pfarrerin Berg in Gebärden und für die Hörenden auch mit der Stimme vermittelt. Viele Hörende waren tief beeindruckt vom Gebärdenchor, der die drei gesungenen Lieder für alle gut sichtbar in der Gebärdensprache der Gehörlosen wiedergab. Beim anschließenden Empfang gab es viele Umarmungen und Glückwünsche für die neue Pfarrerin. Es wurde bis in den Abend hinein im Gemeindehaus an der Gnadenkirche miteinander fröhlich gebärdet und geplaudert. Für manchen der hörenden Gäste war dieser Anlass eine erste und sehr beindruckende Begegnung mit der Welt gehörloser und hörgeschädigter Menschen, die sie sicherlich auch weiterhin noch bewegen wird.