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Eine Reise mit Jugendlichen zu den Wirkungsstätten Martin Luthers

Mit Katarina von Bora in WittenbergAuf außergewöhnliche Art und Weise haben sich Jugendliche aus dem Kirchenkreis Wesel auf die Suche nach den Spuren der Reformation begeben. 500 Jahre ist es her, dass Martin Luther in Wittenberg gewirkt hat. Grund genug für eine Reise vom 30. März bis zum 2. April 2017. Ende März in Mitteldeutschland zu zelten ist schon außergewöhnlich - insbesondere mit einem umgebauten Anhänger, der gleichzeitig Nachtlager für die Jugendlichen wurde. Dadurch blieb die Fahrt aber für alle TeilnehmerInnen bezahlbar.

Unbezahlbar hingegen waren die Eindrücke und Erlebnisse für insgesamt 16 Teenager. Auf dem Programm standen die Orte Wittenberg, Erfurt, Eisleben, Kelbra und die Wartburg. In Wittenberg hat eine fast authentische Katharina von Bora die jungen Menschen durch die Stadt geführt und mit Informationen über ihren Mann Martin Luther versorgt. Die etwas andere „Stadtführerin“ hat uns über viele geschichtliche Details informiert und die eine oder andere pikante Anekdote über ihren Mann erzählt. Ein Highlight war das mittelalterliche Panoramabild von Yadegar Asisi, einem riesigen 360° runden Kunstwerk und gleichzeitig eindrückliches Monumentalerlebnis. Hier konnten sich die TeilnehmerInnen in das Mittelalter hineinversetzen und die Geschehnisse nach dem Thesenanschlag bildhaft nachvollziehen.

Am Samstag ging es nach Erfurt, der Landeshauptstadt Thüringens. Neben der reformatorischen Spurensuche bei traumhaften Wetter, stand die Frage „Brauchen wir eine neue Reformation?“ im Raum. Einige der Teenager waren das erste Mal in den neuen Bundesländern und entdeckten Unbekanntes und für sie Außergewöhnliches. „Wie war das Leben in der DDR?“ oder „Wie sind die Voraussetzungen für junge Menschen in Thüringen?“, waren nur einige der Fragen.

In Eisleben besuchten wir das Geburtshaus Luthers und am Sonntag machten die jungen Menschen die Wartburg unsicher. „Ich hätte nie gedacht, dass es so interessant wird. Zum Glück bin ich mitgefahren“, war die Aussage von Markus Schachtschneider, 19 Jahre, aus Hamminkeln. Am späten Sonntag kamen nach gefahrenen 1500 Kilometern alle wieder müde, aber gesund in Wesel an - mit viel Wissen im Gepäck und vor allem der Erkenntnis, dass Reformation nicht langweilig ist!