Kreissynode setzt sich für Klimaschutz und humanitäre Flüchtlingspolitik ein

Im Gottesdienst wurden Pfarrer Marco Dennig und neun weitere Personen des Kirchenkreises in ihre Arbeit eingeführt

Die Synode des Kirchenkreises Wesel mit Ihren gut 60 stimmberechtigten Synodalen aus den Gemeinden zwischen Emmerich und Wesel hat sich bei Ihrer Tagung am 16./17. November im Lutherhaus in Wesel in einer Resolution  in Sachen Klimaschutz selbst verpflichtet, "durch eigenes Handeln zur Begrenzung der Klimaveränderung" beizutragen. Konkret will man beispielsweise bei der "Beschaffung" nach "öko-fairen" Kriterien vorgehen und verstärkt das Einkaufsportal der Landeskirche (www.wir-kaufen-anders.de) nutzen. Die Synode zeigt sich überzeugt, dass "nur durch die gemeinsame Anstrengung aller Menschen die globale Erderwärmung begrenzt und eine gerechte Welt gestaltet werden kann."

Bei der Flüchtlingspolitik schloss sich die Synode mit großer Mehrheit einer Resolution des Deutschen Evangelischen Kirchentags an. In ihr geht es inhaltlich darum, die europäischen Nationen dazu aufzurufen, eine Politik der Humanität zu betreiben, die Flüchtlinge schütze. Insbesondere sollten Fluchtursachen, nicht aber Flüchtlinge "bekämpft werden". Das internationale Recht sollen "gewahrt" werden statt "durch Abschottung ausgehöhlt" zu werden. Eine Kernforderung an die Regierungen Europas lautet: "Entscheiden Sie sich für eine Politik der Mitmenschlichkeit und Solidarität, damit Europa seine Würde behält!"

Neben diesen politischen Themen des zweiten Tages ging es im Hauptvortrag der Familientherapeutin Dorothe Eisenstecken aus Köln um die Traumata von "Kriegskindern und Kriegsenkeln". Dieser Vortrag auf dem Hintergrund des Gedenkens an vergangene Kriege (z.B. 100. Gedenktag zum 1. Weltkrieg) verdeutlichte, wie es dazu kommen kann, dass die seelischen Verletzungen eines Traumas wie das einer Kriegserfahrung bis weit in die nächste und übernächste Generation reichen kann.

Am ersten Tag hatte sich die Synode mit dem Bericht des Superintendenten Thomas Brödenfeld befasst sowie die Berichte aus Gemeinden und Werken zur Kenntnis genommen.

Brödenfeld hatte in seinem Bericht u.a. den Erosionsprozess der Kirche thematisiert. Die "Frage nach Relevanz von Glaube und Kirche" werden immer mehr "zu dem entscheidenden Thema". Erfreuliches hatte Brödenfeld aber auch zu berichten: Die Verleihung eines Preises für ein gelungenes Projekt im Rahmen der kirchlichen Partnerschaft mit Namibia, die stabile Pfarrstellensituation im Kirchenkreis trotz vieler personeller Veränderungen, auch die Plastikkampagne des Kirchenkreises lobte er.

Die Zukunft des Verwaltungsgebäudes  "Lutherhaus" ist nach Auffassung Brödenfelds nach der Entscheidung der Evangelischen Kirchengemeinde Wesel, das Gebäude aus Kostengründen nicht mehr zu sanieren, auf wenige Jahre begrenzt. "Bevor allerdings im Verwaltungsgebäude die Lichter ausgehen, müssen noch viele Fragen organisatorischer, rechtlicher und finanzieller Art geklärt werden", meinte er.

Pfarrer Marco Dennig (links) und Superintendent Thomas Brödenfeld nach der Einführung im Willibrordi-Dom

Zu Beginn der Synode wurde Pfarrer Marco Dennig als Pfarrer am Berufskolleg in sein Amt eingeführt. Der  41-jährige Theologe war zuvor im Gemeindedienst tätig und ist inzwischen seit einigen Monaten am Berufskolleg für die Erteilung des Religionsunterrichtes in der Nachfolge von Pfarrer Martin Schmidt tätig geworden. Neben ihm wurden noch neun weitere Personen als Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in verschiedenen Arbeitsgebieten des Diakonischen Werkes und Kirchenkreises offiziell eingeführt.