Multiplikator*innenreise nach Israel und Palästina

Auf Suche nach Kontakten in der Jugendarbeit

Die ersten beiden Tage unserer Multplikator*innenreise nach Israel und Palästina waren informativ, eindrücklich, anstrengend und herausfordernd. Wir sind hier, um die Möglichkeiten einer Jugendbegegnung zwischen und Israel und Palästina und Deutschland auszuloten. Aus diesem Grund haben wir heute die Heinrich Böll Stiftung in Ramallah besucht und waren im „al Kasaba Theater“.  Das Theater und die Cinematheque sind einzigartig hier. Für Kultur gibt es keine öffentlichen Mittel von der Regierung und so manches Projekt musste deshalb beendet werden. Nach den beiden Gesprächen sind wir nachdenklich, was die Realisierung einer Begegnung in Deutschland angeht. Nachdenklich und ratlos sind wir auch, was das Leben der Menschen auf der Westbank angeht. Wir sehen Mauern, wir hören von Ungerechtigkeit, von sehr schwierigen Lebensbedingungen in den Palästinensergebieten und von Repressionen. Wir hören von einem Erstarken konservativer Werte und einem Rückzug in religiöse Traditionen. Es fällt schwer neutral zu bleiben, auch wenn wir wissen, dass es immer mehrere Sichtweisen gibt. Und ganz ohne Hoffnung gehen wir nicht aus Ramallah. George Ibrahim, Generalmanager des „al Kasaba“ Theaters gibt uns zum Abschied mit: „Es ist nicht alles schlecht hier. denkt das bitte nicht. Uns wird das Leben erschwert, manchmal fast bis zur Unmöglichkeit.

Aber wir leben gerne hier und ich möchte keine andere Option haben“. Aber zur Zeit sitzen wir halt seit mehr als zwei Stunden mit unserem Bus auf dem Rückweg nach Betlehem. Eigentlich sind es nur 25 Kilometer bis dort, aber die kürzeste Strecke bleibt uns wegen des palästinensischen Reiseleiters versperrt. Er hat keine Reisefreiheit. Und so stehen wir im Stau vor Checkpoints, drehen um aufgrund von Straßensperren und fahren lange Umwege. Alltag für alle Palästinenser auf der Westbank, für uns war es lehrreich... In der nächsten Woche werden wir in Israel sein und bestimmt andere Stimmen hören. Auch hier werden wir zuhören.

Angela Debuck und Michaela Leyendecker