Fachkräfteaustausch Namibia

Frauen im Fokus der Partnerschaftsarbeit

 

Reisen in Coronazeiten.... ein schwieriges Thema.

Lange haben wir uns mit dieser Thematik auseinandergesetzt. Die Coronasituation in Namibia wirkt den Zahlen nach entspannt.Die Inzidenz liegt bei 6. Es ist Sommer in Namibia. Viele unserer Partner, die wir treffen wollen, sind genesen und/oder geimpft.  Am 1.11.21 war es soweit und wir (Michaela Leyendecker, Katrin Wientges und Anja Neuhaus) sind nach Namibia geflogen. Masken, Schnelltests, Desinfektionsmittel waren ein Hauptbestandteil des Gepäcks. Uns war klar, dass die Begegnungen etwas anderes werden, aber wir freuten uns sehr auf ein Wiedersehen nach so langer Zeit. 

Ziel dieser Reise war der Austausch mit den Girls Clubs, die sich in den Gemeinden unseres Partnerkirchenkreises gebildet haben und die vorsichtige Planung des Gegenbesuches deutscher junger Frauen 2022 nach Namibia im Rahmen des #thisisme Projektes. 

Wir wurden in Otjiwaronogo sehr herzlich von den jungen Frauen des Girls Clubs und einigen Leiterinnen begrüßt. Viele Teilnehmerinnen des Girls Clubs stellten sich uns vor. Ihre Erklärungen, warum sie Mitglied im Girls Club sind, haben uns sehr bewegt. Es ging zum einen um das Gefühl der Zusammengehörigkeit, den gemeinsamen Projekten und den Spass, aber auch um die Tatsache, dass sie lernen NEIN zu sagen, in Situationen, in denen sie bedrängt werden. Alle jungen Frauen fühlen sich in dem Kreis sicher und geborgen und haben einen Ort gefunden, an dem sie offen und ohne Angst über ihre Gefühle sprechen können. Dies ist dem sehr engagierten Leitungsteam zu verdanken, der jedes einzelne Mädchen ernst nimmt und ihr zuhören. 

Der Girls Club in Otjiwarongo ist ein Vorbild für die anderen Gemeinden im Kirchenkreis geworden. Und so haben sich junge und auch ältere Frauen in den Gemeinden Omaruru, Outjo, Sesfontein, Kamanjab, Fransfontein, Khorixas und Kalkfeld gefunden, die in ihren Gemeinden ebenfalls Girls Clubs gegründet haben. 

Wir hatten die Möglichkeit mit diesen Leiterinnen eine kleine Konferenz abzuhalten, auf der wir von den Hoffnungen, Sorgen und Problemen hörten, mit denen sie in den Gemeinden konfrontiert sind. Aber diese Frauen werden nicht müde, um sich in den Gemeinden bekannt zu machen. Sie präsentieren sich regelmäßig während der Gottesdienste, um ihre Arbeit vorzustellen. Eine große Hoffnung wird in die vielen gespendeten Nähmaschinen gesetzt, die sich zur Zeit auf dem Weg nach Namibia befinden. Hiermit sollen Nähworkshops in allen Gemeinden eingerichtet werden. Ein Ziel ist es u.a. wiederverwendbare Binden zu nähen, um das riesige Problem junger Frauen während der Periode zu lösen und die Möglichkeit zu eröffnen, auch während der Periode zur Schule zu gehen. Hygieneartikel sind teuer und daher für viele Frauen nicht zu finanzieren. An dieser Stelle einen großen Dank an alle Spenderinnen und Spender. 

Auch das Thema Verhütung und Schutz vor Übergriffen ist ein großes Thema in den Girls Clubs. Die Zahl der Minderjährigenschwangerschaften ist enorm gestiegen. Als Grund hierfür werden die Schulschließungen im Rahmen der Lockdowns angesehen. Aufklärung und Schaffung von Anlaufstellen ist von besondere Bedeutung. 

 

 

Anfang Dezember werden rund 150 Mitgliederinnen der Girls Clubs der Gemeinden gemeinsam nach Swakopmund fahren. Die jungen Frauen sind sehr aufgeregt und freuen sich auf dieses besondere Ereignis. In fast jeder Familie sind Verluste durch Corona zu beklagen. Alle haben Bezugspersonen, Verwandte, Freunde und Vertraute verloren. Diese Reise soll den Frauen helfen ein bisschen zur Ruhe zu kommen, Kraft zu sammeln und sich untereinander noch mehr als Gemeinschaft zu verstehen. 

Wer die Arbeit der Frauen unterstützen möchte, kann dies gerne mit einer Spende an den Konto des Partnerschaftskomitees tun. 

Empfänger: Kirchenkreis Wesel / Partnerschaft mit Namibia

IBAN : DE04 3506 0190 1010 9280 16

BIC:  GENODED1DKD

Verwendungszweck: Girls Clubs Kirchenkreis Otjiwarongo, 

Bei den Wunsch einer Spendenquittung bitte Name und Adresse mit angeben. 

Seit knapp einer Woche sind wir wieder zurück und noch immer hängen die intensiven Begegnungen und Gespräche nach.