Endlich unterwegs.......

#thisisme in Namibia

                                 

Mit mehr zwei Jahren Verspätung startete die Rückbegegnung des Projektes #thisisme in Otjiwarongo. Im Oktober haben sich zwölf junge Frauen und ihre Begleiterinnen aus den Kirchenkreisen Wesel (Evangelische Kirche im Rheinland) und Tecklenburg (Evangelische Kirche von Westfalen) auf den Weg nach Namibia gemacht.

Am Flughafen in Düsseldorf wurden wir von der Landesjugendpfarrerin Tuulia - Telle Steuber verabschiedet und nahmen einen bewegenden Reisesegen mit auf den langen Weg.

 

 

Nach 15 Stunden Anreise wurden wir in Windhoek am Flughafen von unseren bereits auf uns wartenden Partnerinnen herzlich in Empfang genommen. Von nun an waren wir gemeinsam unterwegs: 32 Frauen, ein Bus, tausende Kilometer, 100 neue Lieder und ein nervenstarker Busfahrer.

 

 

Das Programm wurde von unseren Partnerinnen vor Ort mit viel Liebe vorbereitet und durchgeführt.

Uns erwarteten vielfältige Ausflüge und Aktionen. Das Kennenlernen der Girlsclubs, der Besuch von Schulen, Hostels, Suppenküchen, Nähprojekten, traditioneller Schmuckanfertigung, Workshops, Kennelernen eines Gartenprojektes, der Besuch eines Krankenhaus und einer HIV Station, ein beeindruckendes Konzert des Sion Youth Choir und die Hospitation in einem Kinderheim sind nur Ausschnitte aus der gesamten Begegnung.

 

                                              

 

                                         

 

                                  

 

 

 

                 

                             

 

Den Waterberg haben wir nicht nur gemeinsam mit unseren Partnerinnen erklommen, sondern auch den Postkolonialismus thematisiert. Hier in Namibia hat ein von Deutschen ausgehender Genozid an den Herero und Nama stattgefunden. Das wussten wir, auch wenn es unvorstellbar schien, dass man mehr als 60.000 Menschen in der Omaheke Wüste verdursten ließ oder ermordete. Und dann standen wir plötzlich zusammen hier, am Fuße des Waterbergs, auf dem Soldatenfriedhof. Wir guckten uns um, verstanden nicht wirklich, waren unsicher und auch sprachlos.  Auch unseren Partnerinnen ging es nicht anders. Wir näherten uns, und waren uns einig, dass Versöhnung angesagt ist. Wir hielten uns an den Händen, sangen und wussten, dass wir Schwestern sind.

            

   

              

An allen Orten im Kirchenkreis brachten uns Rollenspiele, Tänze und Lieder die Kultur und die Traditionen unserer Partnerinnen näher. Schwer beeindruckt von den Frauen versuchten auch wir, wenn auch ein wenig unbeholfen, uns in Tanz und Gesang. Oft lachten und schunkelten wir bis in den Abend.

 

              

                              

 

                             

 

Neben den vielen inhaltlichen Inputs gab es auch einige touristische Highlights, die wir genießen durften. Der Etosha Nationalpark beeindruckte mit zahlreichen Elefanten- und Löwenbegegnungen. In der Cheetah - Station haben wir gelernt, wie die Raubkatzen ausgewildert werden und warum dies wichtig ist. Dies war auch für unsere Partnerinnen ein einmaliges Erlebnis.

 

            

 

Resümierend haben wir wirklich viel gelernt, auch, dass fast alles etwas länger dauert. Zum Beispiel viel längere Gottesdienste, immer wieder mal etwas länger warten, als wir es gewohnt sind, oder die langen Wege. Manchmal übten wir uns in Geduld. Aber wie ist das mit unseren Partnerinnen? Sind sie vielleicht auch manchmal irritiert, weil wir oft ungeduldig sind, immer ganz genau wissen möchten, was passiert, wie lange es dauert und wieviel es kostet. Gut, dass wir drüber reden können, immer wieder voneinander lernen und vor allen Dingen über uns lachen können.

 

Es waren zwei wirklich intensive Wochen mit vielen unterschiedlichen, beeindruckenden, schönen und nachhaltig anhaltenden Erfahrungen und Erlebnissen, die keine der Teilnehmerinnen so schnell vergessen wird. Und auch nach unserem Heimflug, den wir alle gut überstanden haben, wissen wir, dass wir dran bleiben wollen.

 

Ein großer Dank gilt allen, die unterstützt, begleitet, vorbereitet, durchgeführt und diese Begegnung überhaupt möglich gemacht haben.

 

                             

Wer mehr über das Projekt und unsere Reise erfahren möchte, kann sich gerne bei uns melden. Wir freuen uns darauf in den Gemeinden und in ihren Gruppen zu berichten. 

 

Photos by Katrin Wientges