Ein Ritt durch eine Studie und ein Haushalt mit Fragezeichen

Was die Kreissynode besonders beschäftigte

Nachdem am ersten Tag der Bericht des Superintendeten die Tagesordnung betimmt hatte, stand am zweiten Tag der Synode (Samstag, 15.11.) das Impulsreferat von Landespfarrer Christoph Nötzel zur neuen EKD-Mitgliedschafts-Studie im Mittelpunkt der Beratungen. Mittlerweile ist es die fünfte repräsentative Erhebung zur Mitgliedschaft, die die Evangelische Kirche in Deutschland in Auftrag gegeben hat. Deren Ergebnisse sind äußerst vielschichtig, wie der Ritt durch die Studie bewies, zudem Nötzel die Synodalen einlud. In vielen Graphiken und Kommentaren wurde deutlich, was sich in den letzten Jahren an Einstellungen der Kirchenmitgliedern und der Konfessionslosen verändert hat. Eine wichtige Erkenntnis ist beispielsweise die Entwicklung von der Institution Kirche hin zur Organisation, die deutlich macht, dass Kirche nicht mehr selbstverständlich als existent und gegeben betrachtet wird wie zum Beispiel die Institution des Staates. Religiöse Gespräche fänden auch mehr in Netzwerken zwischen Personen statt und das ganz außerhalb von Organisation und Institution Kirche. Die "jungen Alten" böten noch ein großes Potential im Blick auf zusätzliches Engagement, während die jüngeren Kirchenmitglieder sich mehr und mehr indifferent gegenüber Kirche und Religion verhielten. Die Anregungen sollten - so Nötzel - hilfreiche Impulse für die Arbeit der Kirche geben.

Ein weitererer Schwerpunkt der Beratungen, der kirchliche Haushalt, war in diesem Jahr in seinem Echo zweigeteilt. Während das Jahresergebnis von 2013 positiv (mit einem kleinen Überschuss) ausfiel und noch in der altbekannten Weise dokumentiert wurden, machte sich schon der Haushaltsplan 2015 als Ausdruck des Neuen Kirchlichen Finanzwesens wenig Freunde. Die Terminologie, die in Wirtschaftsunternehmen sicher altbekannt ist, muss sich erst noch in der Kirche durchsetzen. Viele "Zahlen" und "Ziele" sind noch nicht festgelegt. So bleibt der Haushalt 2015 noch in vielen Punkten lückenhaft, auch wenn klar ist, welche Einnnahmen und Ausgaben in den jeweiligen Arbeitsfeldern im wesentlichen zu erwarten sind. Insgesamt liegt aber noch ein Berg an Verwaltungsarbeit vor denjenigen, die sich damit in der Umstellungsphase zu beschäftigen haben.

Link zum NRZ/der westen Bericht von Petra Herzog: http://www.derwesten.de/staedte/nachrichten-aus-wesel-hamminkeln-und-schermbeck/die-kirche-als-organisation-aimp-id10058336.html

Link zu rp-online-Bericht von Hanne Buschmann: http://www.rp-online.de/nrw/staedte/wesel/verkuendigung-allein-wirkt-nicht-mehr-aid-1.4675003

Drei Pfarrer aus dem Kreissynodalvorstand während der Kreissynode (v.l.n.r.):

Helmut Joppien, Michael Binnenhey,Superintendent Thomas Brödenfeld)

Synodale während der Beratungen