Beeindruckende Kinderzeichnungen eines Auschwitzüberlebenden

Schüler der Realschule Rees besuchten im Rahmen des Religionsunterrichts eine Ausstellung in der Evangelischen Kirche von Isselburg

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Thomas Geve gehörte zu den 904 Kindern und Jugendlichen, die das Konzentrationslager überlebt haben. Als jüdischer Junge wurde er im Alter von 14 Jahren zusammen mit seiner Mutter von Berlin nach Auschwitz deportiert. Dort wurde er von seiner Mutter getrennt und zur Zwangsarbeit im Maurerhandwerk herangezogen. Kurz vor der Befreiung von Auschwitz – seine Mutter war inzwischen ermordet worden - wurde er mit vielen anderen zu einem „Todesmarsch“ gezwungen. Nur wenige aus dieser Truppe erreichten schließlich das KZ Buchenwald, wo sie wiederum interniert wurden. Nach der Befreiung von Buchenwald durch amerikanische Truppen, gab man ihm Papier aus dem Lagerbüro, auf denen er Szenen aus dem Vernichtungslager Auschwitz, Buchenwald und Großen-Rosen zeichnete. So entstanden Eindrücke eines Jugendlichen von der Lagerwelt, den Alltag im KZ, Appell, Essensausgabe, Arbeit, Krankheiten und dem Terror der SS. Dabei fertigte er erstaunlich genaue Pläne an. Schüler der Klasse 10 c besuchten am Montag, 9. März, mit ihrem Religionslehrer Albrecht Holthuis die Ausstellung in der Ev. Kirche in Isselburg, die aus ca. 50 Zeichnungen besteht. Pfarrer Michael Binnenhey führte in die Ausstellung ein und erläuterte die Hintergründe dieses kaum vorstellbaren Lebensabschnitts von Thomas Geve. Im Nebenraum sahen die Schüler einen Begleit-Film, in dem Thomas Geve ausführlich zu Wort kam.  Auch 70 Jahre danach veranschaulichen diese Zeichnungen, die im Original in Yad Vaschem (Jerusalem) Holocaust-Memorial ausgestellt sind, eindrucksvoll, wie ein Jugendlicher die grausame Vernichtungsmaschinerie des NS-Staates erlebt und überlebt hat.