Künftige Arbeitswelt darf sich nicht zulasten der Menschen entwickeln

Der Kirchliche Dienst in der Arbeitswelt (KDA) feiert 25-jähriges Jubiläum

Mit vielen Gästen an gleich zwei Orten feierte der Kirchliche Dienst in der Arbeitswelt Duisburg Niederrhein am 27. November sein 25jähriges Jubiläum. Den Auftakt bildete ein Gottesdienst in der evangelischen Kreuzeskirche in Duisburg-Marxloh.

Die Wahl des Predigers war gut, denn von der Kanzel sprach jemand, der seine erste Pfarrstelle in Duisburg-Rheinhausen hatte, wo er sich für die Krupp-Arbeiter und den Erhalt ihrer Arbeitsplätze einsetzte, und auch später bei der Rede von Gerechtigkeit immer auch soziale Gerechtigkeit mitsprach, Nikolaus Schneider. Der spätere Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland und ehemalige Ratsvorsitzende der EKD, kam auch zur anschließenden Feierstunde ins Ledigenheim Dinslaken-Lohberg. Mit ihm auf dem Podium diskutierten Prof. Dr. Traugott Jähnichen vom Lehrstuhl für Christliche Gesellschaftslehre an der Ruhruniversität Bochum, Günter Back, Gesamtbetriebsratsvorsitzender Thyssen-Krupp Steel, Carsten Laakmann, Geschäftsführer Personal der Hüttenwerke Krupp Mannesmann GmbH, Peter Schrimpf, vom Vorstand der RAG Aktiengesellschaft und Bodo Wilms, Bezirksleiter des IG BCE Duisburg, über die „Die Zukunft der Arbeit“. Einig waren sich alle Redner, dass die Industrie auch weiterhin grundlegend für die Wirtschaft sein werde und dass die Digitalisierung in die klassischen Industriezweige Stahl, Kohle und Chemie längst Einzug gehalten habe. Zudem würden die Geschwindigkeit von Veränderungen in der Arbeitswelt, der Leistungsdruck und die Entfremdung stark zunehmen. Wie sich die Arbeitswelt in Zukunft konkret entwickeln werde, sei jedoch schwer zu sagen. Einigkeit herrschte auch hierzu: Auf keinen Fall dürfe es soziale Brüche geben. Wichtig sei es, die gemeinsame Arbeit zwischen Kirche und Sozialpartnern auszubauen, zu stärken und Brücken zu bauen. „In der Diskussion wurde deutlich“, kommentiert KDA-Pfarrer Jürgen Widera, „dass die Chancen, die in den Veränderungen der Arbeitswelt liegen, wie z.B. selbstbestimmtes Arbeiten, nicht dazu führen dürfen, dass soziale Sicherheit und Werte wie Solidarität verloren gehen.“ Es sei auch Aufgabe der Kirchen, darauf zu achten, dass sich die künftige Arbeitswelt nicht zulasten der Menschen entwickelt, betonte Widera.