Schermbecker Kirchengemeinden verpflichten sich zum Engagement für Flüchtlinge

Gemeinsame Erklärung unterstützt auch die Maßnahmen des Rates der Stadt

Die Evangelischen Kirchengemeinden Gahlen und Schermbeck sowie die Katholische Kirchengemeinde St. Ludgerus haben sich in diesen Tagen mit einer Erklärung demonstrativ auf die Seite der Flüchtlinge gestellt, die derzeit in Schermbeck untergebracht sind. Die Erklärung, die wir im folgenden ungekürzt und wörtlich wiedergeben, lautet:

"Flüchtlinge ln Schermbeck

Kriege irn Nahen Osten und in Afrika verursachen die größten Flücntlingsbewegungen seit dem Zweiten Weltkrieg. Die Mehrheit der Flüchtlinge erhält Hilfe in sicheren Regionen des eigenen Landes oder in angrenzenden Staaten. Viele kommen auf lebensgefährlichen Wegen auch nach Europa.

lm Wissen um die Gebote Gottes und die biblischen Weisungen, Flüchtlingen und Fremden Heimat zu bieten, erklären wir: Auch Schermbeck muss die Aufgabe bewältigen, Flüchtlingen humanitär beizustehen und ihnen Lebensperspektiven zu eröffnen. Sie fliehen vor ganz konkreter Todesgefahr und haben ein Recht auf unseren Beistand. Von den Flüchtlingen erwarten wir die Achtung unserer Werte und eigenes verbindliches Engagement, sich zu integrieren.

Wir begrüßen die Entscheidung des Schermbecker Rates, den Flüchtlingen menschenwürdige Wohnmöglichkeiten zur Verfügung zü stellen. Weil ein Ende der Kriege nicht in Sicht ist und die Fluchtbewegungen andauern werden, heifen nur mittel- und langfristige Pianungen.

Wir unterstützen die Bemühungen des Rates, die Flüchtlinge sowohl haupt- wie ehrenamtlich zu begleiten. Wir bitten die Bürgerinnen und Bürger, in ihrem Engagement nicht nachzulassen. Die Hilfestellungen für die Flüchtlinge müssen weiier verbessert und ausgebaut werden, um eine erfolgreiche lntegration zu ermöglichen und Konflikte in Schermbeck zu verhindern. Das ehrenamtliche Engagement muss deutlich besser vernetzt und unterstützt werden.

Die Kirchengemeinden wirken an der Aufgabe mit, Flüchtlinge zu integrieren und ihnen beizustehen durch ihre Kindertagesstätten, die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, durch Gemeindegruppen und Vereine sowie ihre haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Wir wissen, dass die Auswirkungen der Kriege das gesellschaftliche Leben in Schermbeck verändern werden. Ein friedliches Miteinander in Respekt vor den kulturellen Unterschieden und eine Integration der Flüchtlinge kann nur durch eine aktive Steuerung gelingen. Diese erfordert den hohen Einsatz an finanziellen und personellen Ressourcen. Es sind lnvestitionen in eine friedliche Zukunft. lm Zeitalter der Globalisierung wird sie geprägt sein durch das Miteinander von Menschen aus verschiedenen Kulturen und Nationen."